Beschneidung, Antisemitismus und Frau Schröder

von hier: eine Erwiderung, die ich nur zum Teil abgesandt habe. Gedanken dazu (leicht gereizte, nicht angepaßte, nicht gut überlegte und nicht nach allen Seiten abgesicherte, streng private).
  • tobias-raff.org/2013/01/01/landtagskandidat-ulf-dunkel-und-krude-weltsichten/
Hoch lebe der Antismitismus! Hoch lebe der politisch und sprachlich angepaßte Bundesdeutsche! Es lebe der angepaßte mündige zur Wahl gehende Bürger, der sich den Mund verbieten läßt, wenn es die politische Lage erfordert!
Zum Thema und Definition Antisemitismus: als vor Jahren der jüdische Entertainer Friedman des Umgangs mit Prostituierten und Drogeneinnahme beschuldigt wurde, hat er höchstpersönlich alle Ankläger, Polizisten, Medien als Antisemiten bezeichnet. Denn er würde sowas niemals tun, wie käme man überhaupt darauf, das wäre eine Lüge, erfunden nur weil er Jude sei…. bis die Beweise übermächtig wurden und auch die Aussagen der betroffenen Frauen ihn der Lüge überführten. Ich finde ein solches Verhalten unter jeder Norm und verurteile jeden, der sich soetwas rausnimmt, und wenn er Jude, Christ, Moslem oder Gott persönlich wäre.
Ich bin entschieden gegen Genitalverstümmelung, egal, wer sie aus welchen Gründen befürwortet und für unverzichtbar erklärt – und auch egal, wer sie mit welchen Worten/Mitteln ablehnt. Es ist und bleibt, gleichgültig, welche Worte und Entschuldigungen, welche Traditionen und Rituale zur Begründung und als Legitimierung angeführt werden – Körperverletzung der schlimmsten Art.
Noch etwas zum Nachdenken: indem man einen Politiker moralisch unglaubwürdig macht und in in eine antisemitische, rechte, linke, extreme sonstwas Ecke steckt, tut man dasgleiche doch mit den Zielen, die er vertritt? Er setzt sich für die Rechte der Jungen und jungen Männer an einem unversehrten Körper ein – argumentiert dabei jedoch leider aus der vermeintlich antisemitischen Ecke heraus. Sind seine Ziele deshalb weniger wert? Oder gar falsch?
Ein Kommentator hat durchaus recht mit seiner These: daß aufgrund der Geschichte Deutschland-Judentum eine gewisse Scheu und Sperre zu existieren scheint, nach der ausgerechnet Deutsche kein Recht zu haben scheinen, am Judentum oder an Israel irgendeine Form von Kritik zu üben. Und wenn man es tut – wird man gleich als Antisemit beschimpft.
Ich kritisiere, wenn mir was nicht paßt, auch und wenn es Juden sind, wieso nicht? – Deswegen bin ich allerdings keine Antisemit. Oder vielleicht doch? Da die Juden in ihrem Morgengebet ihrem Gott dafür danken, nicht als Frau geboren zu sein? Daß Frauen nicht in der Synagoge vorlesen dürfen? Daß Frauen ihrem Vater, ihrem Mann, ihren Brüdern und auch Söhnen untertan sein sollen? Ich finde das bescheuert – bin ich deswegen ein Antisemit?
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  • Gutsprech – Neusprech – Korrektsprech.
Die sumpfigen Blüten des Überangepaßtseins:  welt.de/kultur/literarischewelt/article112167164/Eine-Ehrenrettung-fuer-Kristina-Schroeder.html
mir wird gleich übel… man muß sich für den Journalisten schämen, der das geschrieben hat. Doppelplusungut. Wo kommen wir da bloß hin… ich jedenfalls verweigere mich einem solchen Irrsinn. Ein Neger ist und bleibt ein Neger, ein Mohammedaner ein solcher, und ein Mohrenkopf ein Mohrenkopf und kein Schaumgebäck (eklig sowieso, egal wie es sich nennt). Einen Wolf bezeichne ich als Wolf, ein Zigeunerlied als Zigeunerlied und ein Jude ist ein Jude… und ein Mensch, wie wir alle.
Ein interessantes Bild ist dem Artikel beigefügt – eine Frau Ministerin im knapp kniebedeckenden roten Kleid. Aha. Sitzt mit übergeschlagenen Beinen auf einem Podium, Knie und Körper dem Publikum, dem minderjährigen zugewandt. Sieht so eine Vorleserin für Kinder aus? Sexy, aufreizend – schon die Farbe des Kleides signalisiert etwas ganz bestimmtes – und doch unschuldig? Eine Lolita-Pose, wie sie im Buche steht… aber die Grimmschen Märchen werden von ihr pauschal als sexistisch, brutal, sadistisch, antisemitisch und so fort abgewertet. Aha.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich vor Lachen auf dem Boden rollen. Vor zehn Jahren noch haben die Kabarettisten darüber Witze gerissen – heutzutage ist das ernsthafte Politik in Deutschland.
Da paßt die aktuelle Hetze gegen vermeintliche Antisemiten ja hervorragend mit ins Bild – weswegen ich die beiden Beiträge auch in einen Post gesteckt habe. Anzeichen zunehmender Destabilisierung des Systems… es zählen anscheinend nur Wortgewandtheit und rhetorische Kunststückchen, ohne daß man auf den Inhalt achtet.
Lieber Himmel… haben wir Deutschen nichts besseres zu bieten?!
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  • Ergänzung 2.1.:
in Beantwortung einer Reaktion auf meinen Kommentar vom obersten Link. Wieder nur zum geringsten Teil abgesandt… ich bin wohl zu feige. 😉 Ich habe einfach keine Lust auf  unsachliche Diskussionen mit Fanatikern, Zynikern, Polemikern und Gutmenschen aller Farben.
Zu Ihrer Frage: ja, habe ich. Hier der offene Brief eines Betroffenen.
die-betroffenen.de/blog/offener-brief-eines-betroffenen-an-heinz-hilgers-und-den-deutschen-kinderschutzbund/    – Nur ein Stückchen Haut?
Über Genitalverstümmelung rede ich mit Ihnen gern weiter, sobald Sie sich haben beschneiden lassen – und den Unterschied erfahren haben. Ich kenne ihn aus eigener Anschauung (aus der Krankenpflege).
Und – daß 1 Milliarde Männer beschnitten ist, macht es nicht automatisch zu einem Recht, macht es nicht akzeptabel. Welcher Mann gäbe schon freiwillig zu, daß es ihm an Männlichkeit gebricht? Ist vielleicht – Geistesblitz – die überbordende Aggressivität der US-amerikanischen Männer und ihr wildes Festhalten am privaten Waffenbesitz ein Nebeneffekt der Beschneidungspraxis? Die allgemein bekannte extreme Grausamkeit der afrikanischen Kindersoldaten – verursacht durch Impotenzgefühle und deren Kompensierung? Die Todesverachtung und Todessehnsucht der arabischen Selbstmordattentäter?
Ich wundere mich nicht, daß Sie mir – da weiblich – gleich mit Abtreibung kommen. Typisch für Diskussionen dieser Art, zwei unterschiedliche Dinge in einen Topf zu werfen. Bedenken Sie aber bitte: es sind nicht nur die Frauen, die abtreiben, es sind genauso die Männer, die eine Abtreibung gutheißen, weil sie damit um die Alimente herumkommen…. so hart es klingt.
Abtreibung – um Ihre Frage zu beantworten – ist ein Verbrechen. Aber ebensowenig wie eine Frau gezwungen werden darf ein Kind abzutreiben, darf sie gezwungen werden, es gegen ihren Willen zur Welt zu bringen. Egal, ob sie Christin, Muslimin oder Jüdin oder sonstwas ist.
Und prompt – eine patzige Antwort vom Herrn des Blogs – und Sathiya wird für weitere Kommentare auf obigem Blog gesperrt. Geht´s noch? *LOL* War wohl ein Fall von „Wenn du etwas sagst, dass mir nicht gefällt, dann liegt das daran, dass du zu wenig Ahnung hast! Und ob du ausreichend Ahnung hast, erkenne ich daran, dass du sagst, was mir gefällt.“ und dem Herrchen sind die Argumente ausgegangen… ridiculous. Typisch für die Argumentationskultur und Diskussionsstrukturen im heutigen Deutschland, typisch. Mir fehlen eben die Worte…  :mrgreen:
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6 Kommentare zu “Beschneidung, Antisemitismus und Frau Schröder

  1. Sie sprechen mir aus der Seele.
    Man versucht, differenziert zu argumentieren und wird als Antisemit beschimpft. Offensichtlich gibt es Menschen, denen es Spaß macht, Diskussionen über religiöse Praktiken und Menschenrechte abzuwürgen. Und das auch noch mit dem Antisemitismus-Vorwurf! Als hätten die Juden niemals unter klerikalem Terror gelitten, wird ihre Geschichte dazu mißbraucht, Religionskritik zu verhindern. Ja, es ist leider nicht möglich, über die Grundlagen unserer Kultur kritisch nachzudenken, ohne Schattenseiten auch des jüdischen Monotheismus zu thematisieren.
    Wenn das Antisemitismus ist, ist die gesamte Aufklärung antisemitisch gewesen – war es das, das sie sagen wollten, Herr Raff? Ach ja, der sind sie nicht, sondern offensichtlich genauso ratlos angesichts dieser Art von verweigerter Kommunikation…
    Von mir daher freundliche Grüsse…

    • Und chaka. Was soll man da noch groß reden? Spart man sich die Worte lieber für die, die sie hören wollen und können. Und danke. Ratlos trifft es genau. 😉

      Wenn man es genau nimmt – ist jeder, der sich antichristlich äußert, ja ebenso ein Antisemit, denn Jesus Christus war – man glaubt es kaum – ein Jude…!!! Wenn das nicht absurd ist… Ich würde auch gern darüber reden, und darüber, wie mit propagandistischen Methoden jede vernünftige, gemäßigte, rationale Form der Diskussion abgewürgt wird (ganz genau – die Aufklärung war vom Grunde ihres Wesen her antisemitisch *Ironie aus*) und auch über das Thema an sich, das als Aufhänger dient – und den Skandal, daß sich ausgerechnet die Grünen für das Beschneidungsgesetz aussprachen. Irgendwie habe ich dort Vernunft erwartet – und keine Hetzrede.
      Eine jüdische Freundin empfindet derart Gekasper als zutiefst beleidigend. Sie meint sinngemäß: nur ein Antisemit kann einen Antisemiten erkennen – den anderen fehlen die Antennen dafür.
      Wenn also H.Raff so sicher weiß, wer alles ein Antisemit sei, was sagt das wohl über ihn selbst aus?
      Und sie meint weiterhin, daß es zutiefst entwürdigend sei für sie, wenn sich ausgerechnet Deutsche für die Juden beleidigt fühlen.
      Das ist natürlich eine Einzelmeinung, genau wie die meine oder Ihre oder die Raff´s, aber trotzdem wert, sie in Überlegungen einzubeziehen. Nun, H.Raff sah das wohl nicht so, er verscheuchte und blockierte wohl auch noch andere mit unpassenden Ansichten… Kommunikationsverweigerung ist genau das passende Wort, danke. 😉

      Viele Grüße und nur die Ruhe 😉 , Sathiya

  2. Das ist Sexismus mir zu unterstellen das ich Abtreibung thematisiere nur weil ich einer Frau antworte und einen Vergleich bringe. Welches Geschlecht sie haben, habe ich nicht wahrgenommen, weil es mir egal ist. Sorry… aber ist nun mal so.
    Aber zurück zum Thema – und das würde ich auch bei einem Mann posten:
    97% aller Abtreibungen erfolgen (laut statistischen Bundesamt) ohne medizinischen Hintergrund und ohne das eine Vergewaltigung die Ursache für die Empfängis war. 97%, das sind ca. 3-4 Millionen getötete Babys in den letzten 20 Jahren.
    Diese 97% der Babys sind somit im Einverständnis mit der Frau gezeugt worden, denn wir können schon davon ausgehen das nahezu alle Frauen/Mädchen die Geschlechtsreif sind wissen woher die Babys kommen.
    Deshalb kann ich ihren Satz “Gegen Ihren Willen zur Welt bringen” nicht wirklich nachvollziehen. Wenn man dann noch weiß das sehr sehr viele Frauen nur abtreiben weil sie dazu überredet und sogar auch gezwungen werden, dann ist das schon abartig was da abgeht.
    Nun meine Frage an Sie: Was tun Sie dagegen?

    Ich frage weil mich die Scheinheiligkeit bei dem Thema Beschneidung aufregt. Man regt sich großartig über ein winzig kleines Stückchen Haut auf und sieht mit offenen Augen zu das alle paar Minuten viel schlimmeres in unserem Land laufend passiert.
    PS: Ich bin gegen Beschneidung, weil ich sie für theologisch unsinnig halte. Ich würde niemals einen Sohn von mir beschneiden lassen, sofern es keine medizinischen Gründe dazu gibt. Aber eine Beschneidung ist harmlos und wenn sie notwendig ist für jüdisches und islamisches Leben in der BRD, dann sollte sie zulässig sein.

    • Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich unterstelle niemandem etwas, noch regiere ich sexistisch. Es erschien mir leider typisch für den Ton auf Herrn Raffs Blog zu sein, vielleicht habe ich mich etwas zu sehr davon anstecken lassen. Es tut mir leid.

      Ich verstehe leider nicht, wieso Sie die Beschneidung von Jungen und Abtreibung in einem Atemzug nennen.
      Eine Frage: sind Sie beschnitten? Haben Sie einen Partner, der/die beschnitten ist? Sind Sie betroffen?

      Ich hatte einen guten Freund, der beschnitten war. In seinem Teil der Welt war das normal, und er erfuhr zum ersten mal in Deutschland im Vergleich mit anderen jungen Männern und von Frauen, daß sein Zustand eben nicht der natürliche war. Er hatte schwere Hemmungen, darüber zu sprechen. Er war als kleiner Junge mit 5 Jahren beschnitten worden und hatte das als Trauma erlebt, bei dem obendrein später einer seiner Freunde an einer Infektion gestorben war. Ein Präputium (=Vorhaut) ist eben nicht nur ein „kleines Stückchen Haut“, analog einem Fingernagel. Leider. Haben Sie den oben angegebenen offenen Brief eines Betroffenen gelesen? Ich würde Ihnen das wirklich empfehlen. Der Schreiber findet es ganz und gar nicht harmlos.

      Beschneidung an sich: ich habe eine feste Meinung darüber – es ist Körperverletzung und Verstümmelung, bei Männern wie Frauen. Und erst recht, wenn es an Kindern vorgenommen wird. Ein Erwachsener kann mit seinem Körper machen, was er will – ich werde sie/ihn nicht hindern, ganz wie sie/er will.
      Kinder werden in weiten Teilen der Welt als Eigentum der Eltern angesehen, mit denen diese verfahren können, wie es ihnen beliebt.
      Die Gesetzgebung hier hat versucht, dem Rechnung zu tragen – so sind Beschneidungen aus religiösen Gründen bei Mädchen in Deutschland verboten, sogar das rituelle Anritzen der Klitoris wird als Körperverletzung eingestuft… umso empörender ist es, dies aus religiösen Gründen bei Jungen zuzulassen. Das verstehe wer will – ich kann es nicht.

      Und Sie haben recht: es gibt noch viele andere Probleme in der Welt und in Deutschland – und Abtreibung von lebensfähigen gesunden Föten ist eines davon. Es macht mich traurig… da ich selbst betroffen war. Auf dringenden ärztlichen Rat… und Sie können mir glauben, daß es alles andere als einfach war, oder leichtfertig, oder wie auch immer das von einem/einer Nichtbetroffenen beurteilt wird. Ich wünsche das niemandem, sich mit vollem Bewußtsein gegen ein werdendes Leben entscheiden zu müssen, egal, wie sehr die Ärzte einem zuraten.
      Ich kenne eine Frau, die von ihrem Mann 13 mal geschwängert wurde, die letzten vier male gegen dringenden ärztlichen Rat, und die in ihrer Verzweiflung das letzte Kind abtreiben wollte – und mithilfe von Psychiatrie und Bettfixierung zum Austragen des letzten Babys gezwungen wurde. Daher meine Aussage zum Austragen einer unerwünschten Schwangerschaft.
      Ja, das sind Einzelfälle… aber die Einzelschicksal sind es doch, die die Geschichte eines Landes schreiben?

      Ich hoffe, hier eine vernünftige Diskussionsgrundlage geschaffen zu haben. Bitte keine Schlagworte und kein Propaganda, egal welcher Art. Ich bin rationellen Argumenten zugänglich, auch emotionalen Meinungsäußerungen, gegenüber aufgeschlossen. Können wir uns darauf einigen?
      Mit freundlichen Grüßen, Sathiya

      Edit: eben las ich Ihre weiteren Kommentare auf Herrn Raffs Blog. Ich war nicht in der Lage, dort zu antworten – da er einige Kommentatoren, die eine ihm nicht genehme Meinung äußern, blockiert hat. Eine ernsthafte Diskussion zum Thema scheint ohnehin nicht erwünscht zu sein? Was schade ist. Der Beitrag an sich scheint mir nur der moralischen Demontage des Herrn Dunkel zu dienen… und wir haben uns dafür instrumentalisieren lassen. It is a shame…
      Und zu Ihrer Frage: was ich gegen unnötige Abtreibungen tue? Tja, diese Frage würde ich Ihnen auch gern stellen. Außer mich selbst moralisch und ethisch einwandfrei zu verhalten und entsprechend auf meine Umgebung einzuwirken und meine Kinder das Leben achtend zu erziehen – kann ich nicht viel machen. Ich sehe nicht wie. Es tut mir in der Seele weh.

  3. Ein Top Artikel, dem ich bis auf eine Stelle so bepflichte. Den Satz ein Neger bleibt ein Neger, kann ich so nicht unterstützen, ein Farbiger bleibt ein Farbiger habe ich gelernt, dass dies die politisch Korrekte Variante sei. Hier in Kolumbien macht das im spanischen keinen Stress, da die Farbigen sich selber hier „Negros“ nennen. Im englischen nennen sie sich Afro-Americans oder Black People.

    Es geschieht leider in Deutschland zu schnell, wegen Kritik an der Beschneidung als Antisemit diffamiert zu werden. Das ist auch deswegen unvorteilhaft, da dadurch die echten Antisemiten heruntergespielt werden. Es gibt ja bisher noch nicht den Begriff des Super-Antisemiten oder Extrem-Antisemiten, der dann wenigstens eine Abgrenzung zu denen darstellen würden, die schlichtweg einfach nur eine Einstellung haben, welche gewissen Leuten nicht gefällt.

    • Vielen Dank für die ehrliche Meinung. Und die Kritik. Akzeptiert. 🙂
      Ja, am Wort Neger scheiden sich die Geister – für mich war es nie und ist es nicht und wird es nie ein Schimpfwort sein, genauso wenig wie Bleichgesicht, Fischbauchgesicht, Milchgesicht, Weißbrot usw. in meine Richtung.
      Ich kann aber verstehen, daß sich einige aufgrund der Geschichte und des Gebrauches und der Entwicklung des Wortes Neger gestört und beleidigt fühlen. Traurig ist das. Vielleicht ist das auch landschaftlich bedingt ein Schimpfwort… meine dunkelhäutigen afrikanischstämmigen Freunde beispielsweise können den Ausdruck „farbig“ nicht ausstehen, sie bezeichnen sich selbst als negre, black oder negro, je nachdem. Daß dies auf Deutsch eben Neger heißt, ist für sie ganz normal… es ist eben der Ton, der die Musik macht. Für einige ist schwarz ein Schönheitsideal – je schwärzer, desto besser, für andere – eine möglichst helle Haut zu haben, jedoch ohne weiß zu sein, was keinem so richtig gefällt. Das ist Quell endloser freundschaftlicher Witze…

      Da gab es doch den Deutsch-Neger (verflixt, wie sagt man das nun korrekt?!) Massaquoi, der seine Kindheit in Hitlerdeutschland verbrachte und sie in einem Buch aufarbeitete, das da hieß: „Neger, Neger, Schornsteinfeger“. Ganz klar ist es in diesem Sinne ein Schimpfwort, was eindeutig und diskriminierend auf seine Hautfarbe hinwies – aber tut der politisch korrekte Ausdruck „farbig“ dies nicht ebenso? Und – interessanter Einwurf: wie könnte man dies politisch korrekt umformulieren? (Ein Glück für den Autor, daß er vor kurzem verstorben ist)

      Wie will man dieses Wort eigentlich sinnvoll unseren Kindern beibringen, wenn es ihnen bisher nur als zweideutig und feindselig besetzt begegnet ist – und nicht in friedlicher Umgebung wie z.B. bei Faschingsfeiern, wo sich jedes als eine andere Nation verkleidet (oh, das hab ich als Kind geliebt – ich war immer Indianerin 😉 ) – Chinesen, Türken, Neger, Araber, Indianer, Eskimos… aber ich höre hier lieber auf. Wer sich beleidigt fühlen will, der fühlt sich beleidigt. Kann ich nicht ändern. Aber solange die Grundeinstellung sich nicht ändert, wird es vollständig egal sein, wie wir weißhäutigen Menschen Menschen mit anderer Hautfarbe nennen.
      Das letztere ging nicht gegen Sie/Dich, bitte nicht falsch verstehen. Ich habe nur noch einmal mein ganzes Unbehagen angesichts dieser entwürdigenden Diskussion zum Ausdruck gebracht.

      Zum Thema Antisemitismus: da schweigen selbst die Juden, die es doch eigentlich betrifft, und trauen sich nicht, was dazu zu sagen. Das stört die offiziellen Antisemitismus-Aktivisten nicht im geringsten, allerorts ihre Meinung zu Gehör zu bringen, ja lauter, desto besser. Ganz im Gegenteil, da werden teils sogar Juden als Antisemiten bezeichnet. Da kann man nur den Kopf schütteln und sich fragen…

      So richtig habe ich das noch nicht sortiert, aber ich bin dabei, dies alles zu ordnen. Es ist ein weites Feld… 😉

      Viele Grüße, Sathiya

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